Nachveredlung historischer Apfelsorten von gemeindlichen Streuobstwiesen in den Ortsteilen Wenigenlupnitz und Hastrungsfeld

Am 29.4.2023 in zwei Durchgängen mit je 6 Teilnehmer*innen

a) 10.00 – 13.00 Uhr und b) 13.30 – 16.30 Uhr

in der Freiwilligen Feuerwehr Wenigenlupnitz, Gutshof 7, 99820 Hörselberg-Hainich OT Wenigenlupnitz

Kursleiter: Marcel Hoppe, Baumwart, NABU Bundesfachausschuss Streuobst


Anmeldung ab 17.4. nur per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder SMS an 01516/8419664


Mitzubringen: je Teilnehmer*in ein 5-10l-Eimer heimische Gartenerde (kein Kompost!)

Pro Teilnehmer*in ein veredeltes Bäumchen kostenfrei, jedes weitere 10,50 €

Der Workshop findet statt mit freundlicher Unterstützung der Hörselberg-Hainich-Gemeinde, der Freiwilligen Feuerwehr Wenigenlupnitz sowie des Freistaates Thüringen.

www.lpv-ehw.de

Hintergrund:

Im Rahmen des ENL-geförderten Streuobstprojektes des Landschaftspflegeverbandes Eichsfeld Hainich Werratal e.V. konnten unter anderem die gemeindlichen Streuobstwiesen in Wenigenlupnitz und Hastrungsfeld gepflegt werden. Die sehr alten Bestände wurden durch den Schnitt vor allem in der Statik der Bäume stabilisiert und vom bedrohlichen Mistelbefall befreit. Es zeigte sich, dass eine Verjüngung beider Obstwiesen durch Nachpflanzung dringend geboten ist. Der beauftragte Baumwart Marcel Hoppe, der auch Mitglied im Bundesfachausschuss Streuobst des NABU ist, hat deshalb von den noch vitalen Bäumen Edelreiser genommen, die in dem Workshop auf starkwachsenden Sämlingsunterlagen veredelt werden.

Die jeweiligen Sorten können erst im Herbst 2023 nachbestimmt werden. Selbstverständlich ist bei jedem Reis bekannt, von welchem Baum es stammt und damit eine nachträgliche Zuordnung möglich.

Bei dem Workshop soll eine ausreichende Menge Pflanzen veredelt werden, die später in einem Experiment auf beiden Streuobstwiesen ausgepflanzt werden könnten. Im Sinne einer besseren Klimaanpassung soll versucht werden, die noch sehr jungen Pflanzen direkt am Standort ihrer weiteren baumschulischen Behandlung zu unterziehen und zu Hochstämmen zu erziehen. Die Idee dahinter ist, dass die historischen Sorten ihre jeweiligen Standorte „in den Genen verinnerlicht“ haben und dazu durch die frühe Auspflanzung ein tieferes Wurzelwerk ausbilden können als normale Baumschulware.

Für diesen Pflanzversuch und vor allem die aufwändige Pflege in den kommenden Jahren ist die Finanzierung bisher noch nicht gesichert. Der Landschaftspflegeverband will versuchen, über noch zu beantragende Fördermittel und Kooperationen vor Ort, das Projekt trotzdem zu realisieren. Ideen und Unterstützung für dieses Vorhaben sind herzlich willkommen. Sollte die Realisierung nicht gelingen, werden die veredelten Pflanzen anderweitig genutzt.

Der Workshop am 29.4.2023 wird finanziert aus Mitteln des ENL-Projektes „Obstalleen erhalten – Bestäuber fördern“: